Im Bereich Sprachen wird die Ausbildung in den Fachdidaktiken
- Deutsch
- Englisch
- Französisch
- Spanisch
- Zusatzqualifikation für den bilingualen Unterricht
durchgeführt. Dazu finden in der Regel vierzehntäglich sechsstündige Fachdidaktiken statt. In diesen Seminaren wird - aufbauend auf allgemein-didaktischen Grundlagen - der Bezug zur jeweiligen Fachwissenschaft und zum konkreten Unterrichtsfach an einer beruflichen Schule hergestellt. Dabei stehen folgende Aspekte im Vordergrund:
- Zielbestimmung, Inhaltsauswahl, Organisation und Vollzug des unterrichtlichen Lehrens und Lernens in den jeweiligen Fächern und Schularten.
- Analyse von Lehr- und Lernvorgängen in unterschiedlichen Schularten des beruflichen Schulwesens.
- Analyse und Reflexion der gesellschaftlichen Voraussetzungen, der historischen Bedingungen und der aktuellen Veränderungen des Fachs betrachtet im Gesamtzusammenhang von beruflichen Schulen.
- Analyse und Reflexion des Faches und der Methoden des Lehrens und Lernens.
- Bestimmung des Verhältnisses von Schulfach oder Lernbereich zu möglichen korrespondierenden Fachwissenschaften.
Fachdidaktik beschäftigt sich mit Unterrichtshospitation, der Unterrichtsvorbereitung sowie Durchführung und Reflexion des Unterrichts. Folgende Stichworte zeigen eine kleine Themenauswahl:
- Anthropogene und soziokulturelle Voraussetzungen des Unterrichts
- Didaktische Analyse (Strukturanalyse, Stoffauswahl und Stoffanordnung, Lernziele)
- Unterrichtsmethoden
- Unterrichtsmedien
- Aktuelle Diskussionen z. B. kompetenzorientierte Didaktik, handlungsorientierter Unterricht
Die fachdidaktischen Veranstaltungen finden überwiegend an den beruflichen Schulen statt. Im Rahmen der Seminare werden durch die
Fachleiterin/ den Fachleiter Lehrvorführungen sowie die Referendarinnen und den Referendaren Lehrübungen gehalten, die als
Grundlage zur Erschließung der theoretischen Hintergründe dienen.
Neben diesen Lehrübungen ist der Unterrichtsbesuch ein weiteres Element der Ausbildung. Die Referendarin/der Referendar lädt die
Fachleiterin/ den Fachleiter im ersten Ausbildungsabschnitt zu zwei Unterrichtsbesuchen ein. Dabei steht die Beratung des Referendars zur
Vorbereitung, Gestaltung und zur Reflexion des Unterrichts im Vordergrund. Im zweiten Ausbildungsabschnitt erfolgt ein weiterer beratender
Unterrichtsbesuch.
Allgemeine Ziele der Ausbildung in der Fachdidaktik
1. Bildungsziele und Bildungsinhalte
Die unterschiedlichen Bildungspläne der Schultypen und Schularten des beruflichen Schulwesens sind verbindliche Grundlage des
Unterrichts. Die Referendare müssen deren Ziele und Inhalte kennen, damit sie diese im Unterricht umsetzen können. Es sollen
sowohl der Stellenwert des einzelnen Faches im Rahmen des Fächerkanons verschiedener Schularten als auch die Bedeutung von Lernfeldern
innerhalb einer Lernfeldkonzeption deutlich werden. Fachspezifische Erziehungsziele sollen angemessen berücksichtigt werden.
2. Didaktik und Methodik des Unterrichtsfaches
2.1. Planung , Durchführung, Auswertung von Unterricht
Die Referendare erwerben die Fähigkeit, Unterricht sachgerecht und schülerorientiert zu planen und vorzubereiten. Auf der
Grundlage einer fundierten fachwissenschaftlichen Kompetenz sollen sie bereit sein, fachwissenschaftliche Grundlagen einzelner Lehrinhalte
eigenständig zu erarbeiten. Sie sollen Unterricht planen und praktisch durchführen können und Verständnis dafür
entwickeln, wie im Laufe eines Schuljahrs Strukturierung und Kontinuität des Unterrichts erreicht werden können. Sie lernen die
Kriterien zur Beobachtung und Auswertung von Unterricht kennen und auf den eigenen Unterricht anzuwenden. Die Referendare erwerben im
Vorbereitungsdienst die folgenden Fähigkeiten und Fertigkeiten, Kenntnisse und Einsichten:
- eine gründliche Kenntnis fachdidaktischer und fachmethodischer Prinzipien und fachspezifischer Arbeitsweisen sowie die Befähigung zu ihrer richtigen Anwendung bei der Vorbereitung, Gestaltung und Erfolgskontrolle des Unterrichtens;
- die Fähigkeit, fachdidaktische Fragestellungen auf der Grundlage allgemein didaktischer sowie pädagogisch-psychologischer Aspekte zu reflektieren;
- die Kenntnis und Anwendung eines breiten Repertoires von Unterrichtsformen und Unterrichtsmethoden, die insbesondere geeignet sind, selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten der Schülerinnen und Schüler zu fördern;
- Kompetenz in mittel- und langfristiger sowie kontinuierlicher Unterrichtsplanung, um sinnvoll aufeinander aufbauende Unterrichtseinheiten zu erstellen;
- die Kenntnis und Berücksichtigung relevanter Kriterien guten Unterrichts sowie die Fähigkeit zur kritischen Reflexion des eigenen Unterrichtens;
- die Kenntnis der spezifischen erzieherischen Möglichkeiten der eigenen Fächer und die Fähigkeit, diese zu realisieren;
- die Kenntnis fächerverbindender und fächerübergreifender Themen und Unterrichtsformen und die Fähigkeit mit diesen Themen und Formen zu arbeiten sowie allgemein didaktische und pädagogisch-psychologische Aspekte einzubeziehen;
- die Kenntnis und Anwendung für das Fach geeigneter Lehr- und Lernmittel, insbesondere der neuen Medien und des Internets;
- die Fähigkeit, in ihrem Unterricht die angemessene und korrekte Verwendung der deutschen Sprache zu fördern.
2.2. Ergebnissicherung und Leistungsbeurteilung
Die Referendare sind in die Formen der Ergebnissicherung einzuführen und darüber hinaus mit der Leistungsbeurteilung umfassend
vertraut zu machen, so dass sie Sicherheit gewinnen, kompetent, gerecht, verantwortungsbewusst und differenziert zu bewerten.
3. Unterricht und Erziehung
3.1. Allgemeine erzieherische Aufgaben des Lehrers
Die Referendare lernen die erzieherischen Aufgaben und Möglichkeiten des Unterrichts kennen. Das Prinzip des erziehenden und
schülerorientierten Unterrichts, der den Umgang der Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern bestimmt, macht den
Referendaren die jeweils besondere pädagogische Aufgabe bewusst, die auch eine Beratungskompetenz einschließt.
Die Referendare sollen neben berufsethischen auch fachethische Aspekte im Kontext ihrer Lehrerrolle und ihres erzieherischen Wirkens
reflektieren. Diese ethische Reflexion nimmt Bezug auf die Entwicklung und den Stellenwert des Faches im historischen Prozess.
3.2. Schulische Förderung und gesellschaftliche Integration junger Erwachsener
Die Referendare sollen die Fähigkeit entwickeln, zu erkennen, welche schulische Förderung und Hilfe zur gesellschaftlichen
Integration notwenig sind. Darüber hinaus sollen sie Möglichkeiten und Grenzen schulischer Förderung erkennen.
3.3. Bildungs- und Erziehungsaufgaben im Lebensraum Schule
Die Referendare werden zu erzieherischer Arbeit auch bei außerunterrichtlichen und außerschulischen Aktivitäten
angeleitet.
Weitere Angebote für Lehrer im Dienst finden Sie hier.
Fachspezifische Ziele und Inhalte der Ausbildung in der Fachdidaktik
Die fachspezifischen Ziele und Inhalte der Ausbildung in der Fachdidaktik sind in den nachstehenden Inhaltspapieren
festgelegt.
Fachdidaktik Deutsch
Fachdidaktik Englisch
Fachdidaktik Französisch
Fachdidaktik
Spanisch
Fachdidaktik Zusatzqualifikation für den bilingualen Unterricht